Projekt: Festung Amerika

Trump wird Präsident

Wer eigentlich sonst? Und Trump hat ein historisches Projekt: Die Festung Amerika. Als Trump antrat hielten das alle für einen Witz. Wirklich alle. Es gab meines Wissens keinen Journalisten der ihm eine Chance einräumte, ja ihm überhaupt die Ernsthaftigkeit seiner Kandidatur abnahm. Alles nur ein großer PR Gag um die Marke „Trump“ aufzuladen. Damit seine Miss Wahlen besser laufen. Oder ihm ist einfach langweilig. Trump leistet sich ein wenig Vorwahlkampf wie andere reiche Leute Boote, Fußballclubs und Hilfsorganisationen. Dann führte er sofort und aus dem Stand die Umfragen an. Auch dies wurde eher als Jux der potentiellen Wähler gewertet. Und außerdem führt er doch nur unter den Republikanern. Aber es hörte nicht auf. Und er führte und führte und überlebte jeden vermeintlichen Skandal. Na, so sind sie eben diese Amis! Total crazy. Oder Erschreckt: Doch mehr Rassisten wie angenommen?

Nachdem Bush Junior II de facto aus dem Rennen war, wurden andere republikanische „Überraschungskandidaten“ genannt – und gleich wieder verworfen. Kaum der Rede wert diese zu benennen. Wer hat sich einen Namen gemerkt? Niemand. Hilflose Gedankenspiele der Amerikaexperten, weil (wieder mal) nicht sein kann, was nicht sein darf.

Der Status heute ungefähr: Dann wird Trump eben der Republikaner Kandidat und Hillary kann sich bei ihm Bedanken. Ich lege mich fest: Trump macht es. Nicht nur weil es nicht unwahrscheinlich ist, weil sich bisher auch alle Experten und Kommentatoren getäuscht haben, sondern auch weil er tatsächlich ein Projekt hat: Die Festung Amerika. Und die ist keine Erfindung von Trump, aber er steht mehr wie jeder andere aktuelle Kandidat für dieses Projekt. Und damit ist er wahrscheinlich der Präsident dieser Zeit.

Was aber wäre die Festung Amerika konkret? Im Grunde ein uraltes Konzept. Bekannt als Ritterburg – und aus einigen Zombie-Filmen. Eine Mauer nicht nur nach Mexiko. Sich konsequent und (technisch) perfekt einmauern.

Gleichwohl bleib auch dann: Wo Amerikas Grenzen bzw. Interessen beginnen und aufhören bestimmt Amerika. Raushalten ist eine Option, Einmischen auch, in Zukunft ausschließlich ohne Personal, gesteuert wird aus dem sicheren Festungsbunker.

Muslimische Flüchtlinge sind die Legitimation für diese Festung, noch mehr wie Mexikaner. Der „Kampf der Kulturen“ wird als Realität gesehen. Egal wie man ihn konkret definiert bzw. welche Gegnerschaft man hier aufmachen möchte.

Ob dies DIE ANTWORT auf UNSERE ZEIT oder DIE WELTLAGE ist, wollen wir nicht hoffen, aber es ist eine Antwort, die über die aktuelle Stimmung hinausgeht, die als Szenario mehr als denkbar ist – und gedacht werden muss, den sie läuft bereits. Ein Projekt, dass eben weit mehr ist wie nach tagesaktueller Laune schräge, sexistische, rassistische Sprüche rauszuhauen, garniert mit einer lustigen Frisur.

Und selbst wenn er es nicht wird (gut, ich baue ein wenig vor…), so bleibt das Projekt und Trump hat es schon jetzt ein erhebliches Stück vorangetrieben.

Mehr als Beachtenswert ist welche Rolle er dabei Angela Merkel (spätestens seit ihrer Wahl zur „Person of the Year“) zuschreibt: Die Antipode. Und damit ist ein President Trump nur eine logische Konsequenz wenn nach und nach (fast) alle wesentlichen Machtpositionen in der nächsten Zeit von Rechtskonservativen AKA Nationalisten übernommen werden.

Eine dunkle Perspektive wenn man sich nicht zu diesem Lager zählt (nicht mal klammheimlich). Für den Weltfrieden kann man dann nur hoffen, dass sich diese neuen Anführer (…) untereinander prima verstehen und ausgiebig gemeinsam Jagen gehen, Zigarre rauchen und besprechen was richtige Männer eben so besprechen wenn sie unter sich sind…